TRANS ANDEN
TRANS ANDEN – Tourverlauf

Nachfolgend der Versuch, den Hergang der TRANS ANDEN-Tour nachträglich und detailliert zu skizzieren (die Namen der Teilnehmer wurden geändert):


Die Idee für dieses Unternehmen entstand im Jahre 1999, wurde von mir damals auf Landkarten, mit Hilfe mir zur Verfügung stehender Literatur und aufgrund meiner Erfahrungen zweier zurückliegenden Anden-Expeditionen zu einer Rund-Tour ausgearbeitet.


In 2003 wurde die Tour als Expedition ausgeschrieben, auf die zu erwartenden Schwierigkeiten wie folgt hingewiesen: ..... Höhenanpassung, Temperaturunterschiede, Höhenstrahlung, Zustand der Pisten und Orientierung ....... sehr gute Kondition, Einsatzwille, Teamgeist und eine gewisse Leidensfähigkeit .... .


Mitte November haben sich alle Teilnehmer in Marquartstein getroffen, wurden die Ziele gemeinsam durchgegangen, die erforderliche Ausrüstung durchgesprochen und habe ich versucht, die zu erwartenden Anforderungen wirklichkeitsnah zu schildern.


Bis zum Abflug waren wir alle ständig per Email in Kontakt. Alle anfallenden Fragen wurden von mir beantwortet. Da ich für eine detaillierte Ausarbeitung der Route mit Planung der einzelnen Etappen (Zeitbedarf, Wasserbedarf, Proviantbedarf) keine Zeit hatte, wollte Jose dies übernehmen.


Am 09.01.2004 fliegen die 9 Expeditionsteilnehmer mit einer halben Tonne Ausrüstung nach Santiago de Chile. Einige hatten beim Einchecken mit dem Übergepäck Probleme. Diese konnten jedoch ausgeräumt werden, ein Aufpreis musste nicht bezahlt werden.

Bei Ankunft in Chile wird festgestellt, dass ein Fahrrad fehlt. Die Fluggesellschaft verspricht, das Bike am nächsten Tag zur Unterkunft in Antofagasta zu bringen.

Der Begleitjeep (Tojota Hilux – Doppelkabine) wird uns wie vereinbart am Flughafen übergeben. Pablo und Carlos (Jeep-Experten) prüfen so gut, wie es eben in Anbetracht der Mittel und Zeit geht, den Zustand des Fahrzeuges. Gewisse Bedenken kommen auf, ob das Fahrzeug für unsere Zwecke geeignet ist. Ein Reifen wird beanstandet, wir sollen ihn in Antofagasta ersetzen lassen. Sieben fliegen, Michaela und ich fahren das Fahrzeug beladen mit den Bikes über Nacht nach Antofagasta.


Gegen Mittag des folgenden Tages trifft der Jeep ein, die Ausrüstung wird im Hotel sortiert, die Bikes zusammengebaut. Miguel, Juan und Manolo wollen am liebsten schon morgen starten. Aufgaben zur Vorbereitung der Tour, wie etwa Klärung des Wassertransports, wurden nur sporadisch erfüllt. Abends Lagebesprechung, insbesondere Bedarf an Proviant und Wasser. Dabei erste Unstimmigkeiten vor allem was den Proviant angeht. Erst auf Drängen meinerseits wird ein detaillierter Essenplan aufgestellt und eine Einkaufsliste erarbeitet, mit der scheinbar alle zufrieden sind. Manolo übernimmt die Mannschaftskasse. Erste Anzeichen dafür, dass einige nicht wissen, was sie erwartet, zeigen sich. Das wird vor allem bei der gewünschten Auswahl der Lebensmittel deutlich.

Abends ist der Jeep abfahrfertig: 400 Liter Trinkwasser, 80 Liter Treibstoff, 15 Liter Benzin für die Kocher, Proviant für 3 Wochen, Zelte, Schlafsäcke, Matten, etc. . Die Genehmigung für die Besteigung des Llullaillaco und des Nevado Ojos del Salado, jeweils von der chilenischen Seite aus, ist bei der Post nicht eingetroffen. Abends Tourbesprechung für den folgenden Tag und, was jeder Teilnehmer am Rad immer zu transportieren hat. Das Fehlen der Genehmigung hatte keinen Einfluss auf den Verlauf der Expedition, was zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon klar war. Vor ein paar Tagen lag sie in meinem Briefkasten in Marquartstein.


Antofagasta am Pazifik (0 m) – Sierra Yungay (1200 m), Fahrleistungen etwa 1500 Hm und 100 km auf Teer, Camp im Sand, ab Mittag Thermik-Wind, wenig Schatten, Temperaturen 42 bis –5 Grad, öde Wüste mit ein paar Eisenbahngleisen Ich schimpfe nicht das letzte Mal in den nächsten Wochen über die Benzinkocher, obwohl ich gewusst habe, dass sie einer ständigen Pflege bedürfen. Trotzdem – Gas ist keine Alternative, wie auch die Berichte aller anderen Expeditionen zeigen.


Sierra Yungay (1200 m) – 2850 Meter – Sierra San Martin (2750 m), Fahrleistungen etwa 1650 Hm und 55 Kilometer, Camp im Sand, ab Mittag Thermik-Wind, kein Schatten, Temperaturen 43 bis –6 Grad, erste Berg-Formationen in öder Wüste, die Straße gewinnt in einem elend langen Sandgraben mit Kurven stetig an Höhe. Einige Teilnehmer fahren zu schnell, gehen jetzt schon an ihr Limit. Manche müssen ein Stück schieben. Idealerweise fährt man an diesem Tag noch bis zur Mine Escondida: Sierra Yungay – 2850 Meter – Sierra San Martin – Mina Escondida (2950 Meter), Fahrleistungen dann 1850 Hm und 62 Kilometer.


Sierra San Martin (2750 m) – Mina La Escondida (2950 m), Fahrleistungen etwa 200 Hm und 10 km, Camp im Sand, ab Mittag Thermik-Wind, wenig Schatten, Temperaturen 39 bis –6 Grad, streng bewachter Mineneingang, Zutritt verboten – Schon nach wenigen Metern lockert sich eine Kurbel an Manolos Fahrrad. Der abendliche Bike-Check wurde nicht durchgeführt. Keiner hat einen Schlüssel mit der erforderlichen Größe. Die Kurbel wird notdürftig angezogen. Bei der Mine findet sich ein passendes Werkzeug. Eine Blattfeder am Jeep ist gebrochen. Das Fahrzeug kann nicht mehr weiterfahren. Aus Antofagasta wird ein Ersatz-Jeep herauftransportiert. Mangels Papiere können wir mit diesem aber nicht nach Argentinien rüber. Der defekte Jeep wird nach Antofagasta gebracht und soll morgen repariert werden und mittags wieder bei uns sein. Ich radle mit Manolo und Miguel über einen kleinen Pass auf der Socompa-Straße weiter, finde aber keinen geeigneten Lagerplatz. Wir übernachten etwas abseits der Mine. Abends wird gemeinsam ein Plan ausgearbeitet, damit wir nicht noch einen ganzen Tag verlieren. Fakt ist, der Jeep ist kaputt und muss repariert werden. So lange müssen wir warten. Dafür kann keiner was. Alle sind unzufrieden. Aber kein verlorener Tag, da für die Akklimatisation hilfreich.


Mina la Escondida (295 0m) – 3150 Meter – Cordillera de Domeyko – Imilac (3100 m) – Salar Azucar (2850 m) – Sierra Neurara (2950 m), Fahrleistungen etwa 500 Hm und 60 Kilometer auf Pisten, Camp im Sand, ab Mittag Thermik-Wind, kein Schatten, Temperaturen 40 bis –9 Grad, ödes von Auswurfhalden und Transportwegen beherrschtes Minengelände; trotz trockenem Wetter ist die Piste regennass, da aus Wasser ziehendem Material gewalzt, ab Estacion Imilac herrliches Andenhochland In der Nacht schlägt Manolo Gewitteralarm. Eine schwarze Wolkenbank nähert sich unaufhaltsam. Aber es tut sich nichts – wir sind in der Atacama. Am Morgen fahren Michaela und Carlos mit dem Ersatzjeep unsere Expeditionsausrüstung zum Salar Azucar. Carlos passt dort auf, Michaela fährt den Jeep zurück zum Übergabeort an der Mine Escondida, wo Pablo wartet, falls der reparierte Jeep früher eintreffen sollte. Die anderen radeln zwischenzeitlich zum Salar Azucar, wo sich eine Wasserstelle befindet. Das Wasser ist nur in Maßen trinkbar, da stark alkalisch. Als nach langer Rast unser Begleitjeep immer noch nicht da ist, beschließen 5 Teilnehmer noch ein Stück weiter zu radeln. Gut 20 Kilometer weiter in der Nähe von Neurara finden wir einen geeigneten Lagerplatz. Mit Hilfe von GPS-Geräten werden Berge bestimmt und unser Weiterweg analysiert. Nach 18.00 Uhr ist der Jeep immer noch nicht eingetroffen. Die Mehrheit entscheidet, gegen den Wind wieder zurück zu radeln. Nach zwei Kilometern kommt uns der Jeep entgegen. Wir schlagen die Zelte an dem vorab ausgewählten Platz auf.


Sierra Neurara (2950 m) – Neurara (2650 m) – 3900 Meter – Monturaqui (3400 m) – Paso Socompa (3876 m), Fahrleistungen etwa 1900 Hm und 67 Kilometer auf Pisten, Camp bei den chilenischen Carabineros, kaum Schatten, Temperaturen 44 bis –7 Grad – grandioses Andenhochland mit schneebedeckten Sechstausendern, gelbem Ichugras, Sand und Steinen – Die Pisten sind teilweise versandet und grobsteinig; ein unbenannter Pass bringt uns erstmals an die 4000-Meter-Grenze; bei der Abfahrt passieren wir ein markiertes Minenfeld mit dem Wrack eines explodierten Autos; unsere Mittagspause verbringen wir bei den Ruinen der Estacion Monturaqui – kaum zu glauben, dass die Socompa-Eisenbahn hier noch vorbeifährt; die Sonnenstrahlung ist unerträglich; das Wasser stinkt nach Verwesung, ist ungenießbar. Abends erreichen wir die chilenischen Carabineros am Socompa-Pass, der erforderliche Ausreisestempel für die „turisti“ bedarf einer Menge Papierkram; nach den Formalitäten zeigt sich der Beamte sehr hilfreich und stellt uns sein Bad zur Verfügung sowie ein verwahrlostes Gebäude zum Übernachten. Einige schlafen vor dem Haus im Zelt. Endlich kein Wind beim Kochen, es gibt wie immer bisher Reis. Das war bis jetzt die härteste, vom Streckenprofil und der Landschaft aber auch schönste Etappe. Wir übernachten erstmals nahe der 4000-Meter-Grenze am Fuß des 6000 Meter hohen Vulkans Socompa.


Paso Socompa (3876 m), Übernachtung in einem Gebäude bei den argentinischen Carabineros – Wir erledigen die Abfertigung des Autos beim argentinischen Zoll. In 2004 sind wir die ersten, die die Grenze am Socompa passieren. 2003 war es insgesamt ein Deutscher. Die Eintragungen für die Jahre 2002, 2001 und 2000 füllen nicht einmal eine Seite in dem dicken Buch. Der Beamte schickt uns für die Einreisestempel zu den argentinischen Carabineros. Endlich scheint der Papierkram fertig zu sein, da erscheint plötzlich der Zollbeamte nochmals und will noch ein Papier für den Jeep, das vom chilenischen Zoll. Das haben wir nicht. Ohne aduana chilena keine Einreise mit dem Fahrzeug. Das Problem ist, dass am Socompa der Zoll nicht wie sonst in Chile überall üblich neben den Carabineros sitzt. Wir müssen mit dem Fahrzeug nach Antofagasta zurück. Das sind einfach 300 Kilometer, fast die Hälfte davon übelste Pisten. Kurze Absprache, dann fahren Michaela, Pablo und ich gegen 10.30 Uhr nach Antofagasta ab. Die anderen marschieren zwischenzeitlich am Vulkan Socompa in die Höhe. Juan kommt weit über die 5500 Meter hinauf. Manolo und Miguel kommen weder mit der Höhe noch dem Gelände zurecht. Der Jeep ist gegen 22.00 Uhr wieder zurück. In der Nacht muss sich Carlos übergeben, das Klo ist am nächsten Morgen verstopft.

Den Tag hätten alle besser nutzen können. Das Zollproblem hätte vermieden werden müssen. Letztendlich vorwerfen aber kann man dieses Missgeschick keinem. Zeitweise bereue ich, dass wir ein Auto haben. Doch ohne hat man am Berg kaum eine Chance. Der Anstieg am Vulkan Socompa war für die Akklimatisation gut, für die Konstitution einiger Teilnehmer allerdings Gift. Das Übergeben eines Teilnehmers ist ein Indiz für eine fehlende Höhenanpassung oder einfach nur Überanstrengung (Körperarbeit, Höhe, Hitze und Strahlung) – ein Ruhetag hätte diesem besser getan. Das dabei auftretende Sodbrennen wird durch die Aufnahme von zu wenig Nahrung produziert – zu viel Magensäure. Zu wenig lang gekochter und damit harter Reis verursacht in der Regel kein Sodbrennen. In dem ohnehin nur lockeren Mannschaftsgefüge bildet sich heute Abend ein Riss.


Paso Socompa (3876 m) – Laguna Socompa (3550 m) – 3900 Meter – 3700 Meter – 4375 Meter – Sierra Mellado (4100 m), Fahrleistungen etwa 1200 Hm und 50 Kilometer auf Pisten, Camp im Sand über 4000 Meter hoch, kaum Schatten, abends starker Wind, Temperaturen 39 bis –10 Grad – das Andenhochland ist auf der argentinischen Seite trockener, die verschiedenen Farben des Gesteins und der Salze prägen die leblos wirkende Kulisse – Die sehr schlechten Pisten fordern in dieser Höhe Mensch und Material, manche Teilnehmer wirken benommen, Carlos entdeckt Spuren eines Pumas; Michaela mit dem Jeep und Manolo fahren an dem markierten Abzweig gen Llullaillaco, dessen schneebedeckte Spitze hinter einem Bergrücken hervorlugt und Größe zeigt, vorbei. Ein Jeep mit drei Bergsteigern (zwei Italiener und ein Spanier), die auch zum Llullaillaco wollen, überholt uns – seit Tagen das erste Auto, das uns begegnet. Der erste Pass über 4000 Meter zwingt viele auf weite Strecken aus dem Sattel. Unsere Zelte stehen heute auf einem der schönsten Plätze während der gesamten Tour.

Dieser Tourentag war für mich einer der schönsten, man konnte die Puna auch unter der Haut spüren. Einige Teilnehmer bewegen sich an der Leistungsgrenze, zehren vor allem in psychischer Hinsicht bereits von ihren wenigen Reserven. Der unüberlegte Vorstoß am Vulkan Socompa rächt sich. Auch ist die Ernährung bei einigen mangelhaft. Es werden zu wenig oder nur geringwertige Energieriegel gegessen. Überreaktionen und fehlerhafte Beurteilungen gehören zum harten Expeditionsalltag.


Sierra Mellado (4100 m) – 4050 Meter – Sierra Rosado (4700 m), Fahrleistungen etwa 700 Hm und 20 Kilometer auf tiefen Sandpisten, Camp im Sand über 4000 Meter, kein Schatten, nachmittags starker Wind, Temperaturen 35 bis –15 Grad – trockenes Puna-Hochland am Fuße des Llullaillaco, ein riesiger Steinhaufen, der das Blickfeld ausfüllt und alles überragt – Der Untergrund der Piste ist so weich, dass wir praktisch die gesamte Strecke schieben müssen. Pablo fährt nach wenigen Kilometern wegen Rückenproblemen den Jeep, Michaela übernimmt sein Fahrrad. Fast alle Teilnehmer reduzieren die am Bike mitgeführte Ausrüstung auf ein Minimum. Wir erreichen eine Pistenkreuzung, wo der Stichtrack zum Llullaillaco-Basecamp beginnt. Jose, Carlos, Juan und Manolo wollen ihr Rad hier zurücklassen. Heftige Diskussionen. Schließlich setzen sich Pepe und ich durch und wir schieben weiter. Gut zwei Kilometer weiter an einem Sandrücken, aus dem einige Felsen ragen, errichten wir nach Beratschlagung unser Basecamp, 4700 Meter hoch. Wegen unzureichender Verankerung fliegt fast ein Zelt davon. Abends Lagebesprechung, Pepe, Pablo und Michaela wollen nicht auf den Berg.

Von den Fahrleistungen gesehen eigentlich kein besonders harter Tag. Am Mont Blanc steigen Skibergsteiger von 3000 Meter bis zum Gipfel, 4800 Meter hoch, und fahren am gleichen Tag bis Chamonix auf 1200 Meter ab. Diese sind in Regel weit weniger gut akklimatisiert als wir. Natürlich hinkt der Vergleich. Immerhin rückt er gewisse Dimensionen zu recht. Sicher war das auch kein Tag, um die Psyche oder die Körperkräfte wieder aufzubauen. Die Diskussion an der Pistenkreuzung K 8 (es war der 8. Punkt, den ich auf meinem GPS markiert habe), war bezeichnend für den gesamten Verlauf der Expedition, beschreibt gewisse Züge des Charakters und den Erwartungshorizont einzelner Teilnehmer: „Ich bin platt, warum soll ich mein Bike da hinaufschieben, wenn ich in ein paar Tagen wieder hier vorbei komme? Radeln kann man hier ohnehin nicht. Gestohlen werden die Fahrräder bestimmt nicht, was soll man mit einem Bike in dieser Ecke schon anfangen. Es kommt sowieso keiner hier her, zudem haben wir ja auch ein Schloss dabei !“ Sicher ist dieser Gedankengang nachvollziehbar, habe ich anfangs bereitwillig zugestimmt, obwohl ich mein Bike in jedem Falle weiter geschoben hätte. Fakt ist aber, dass immer ein Restrisiko bleibt. Wenn die Fahrräder weg sind, hängen wir fest, mehrere Hundert Kilometer von der nächsten Ortschaft entfernt. Fakt ist, dass wir zu diesem Zeitpunkt davon ausgehen mussten, dass ein Transport der gesamten Mannschaft mit Ausrüstung mangels ausreichendem Treibstoff nicht möglich gewesen wäre. Fakt ist, dass es bis zu dem geplanten Ort, wo wir unser Basislager aufstellen wollten, nicht mehr allzu weit war – vielleicht 200 Höhenmeter. Fakt ist, dass unsere Ausrüstung am Basecamp sicherer aufgehoben ist, da zumindest zwei Teilnehmer im Lager bleiben. Was spricht für das Zurücklassen der Fahrräder?

Wir schlagen unsere Zelte 200 Höhenmeter unter der im Radehose-Buch „Traumberge Amerikas“ vorgeschlagenen Stelle auf. Bessere Örtlichkeiten und verschiedene Interessen der Teilnehmer rechtfertigen diese einstimmige Entscheidung. Der großartige Anblick des Llullaillaco beruhigt die Gemüter. Die Erwartung seiner Ersteigung und die Anstrengungen in großer Höhe lassen keinen Raum für weitere Diskussionen. Schließlich sind wir endlich am Berg. Keiner will Schwäche zeigen, jetzt noch nicht, obwohl einige längst nicht mehr an den Gipfel glauben – sie wirken ziellos, weitere Körperreserven gehen verloren, weil keine oder zu wenig Energieriegel zu sich genommen werden. Der Entschluss von drei Teilnehmern, am Berg keinen Versuch zu starten, ist „ohne wenn und aber“ zu akzeptieren, weil ehrlich – obwohl ich meine, sie hätten eine realistische Chance gehabt.


Sierra Rosado-Basislager(4700 m) – Llullaillaco-Hochlager (5900 m), Aufstiegsleistungen etwa 1200 Hm und 10 Kilometer anfangs auf Jeep-Track, später weglos durch Sand und Lavaschotter, Camp an einer Lavarippe im Sand fast 6000 Meter hoch, nachmittags Wind und leichtes Schneetreiben, Temperaturen 30 bis –10 Grad – trockenes Puna-Hochland, nur langsam steigt das Gelände an – Die ersten knapp drei Kilometer transportiert der Jeep noch unsere schweren Rucksäcke, Pepe bleibt im Basecamp, bei 5100 Meter dreht Michaela wie geplant um, die Aufstiegsroute ist logisch und kaum zu verfehlen; bei etwa 5500 Meter gibt Miguel auf, sein Zelt-Anteil kommt in meinen Rucksack; knapp 15 Kilogramm wiegt der jetzt; bei etwa 5700 Meter Büßerschnee, es zieht zu und beginnt leicht zu schneien; steil zieht eine Rinne zu einer halbmondförmigen Lavarippe hinauf, oberhalb befinden sich drei eingeebnete, geschützte Stellen, das Llullaillaco-Hochlager auf 5900 Meter. Das Schneetreiben hat aufgehört, wir bauen drei Zelte auf und kochen Expeditions-Fertiggerichte von Jose – zweimal Reis und einmal Nudeln! – , Carlos, Manolo, Juan, Jose und ich verbringen eine lange, unruhige Nacht hier oben.

Eine Steigleistung von 1200 Höhenmeter an einem Tag in dieser Höhe ist eigentlich zu viel. Jeweils sehr gute Plätze für das Basislager und das Hochlager rechtfertigen das Mehr an Aufstiegshöhe, der Gepäcktransport mit dem Jeep erleichtert die ersten 200 Höhenmeter des Anstiegs. Das Umdrehen des Teilnehmers auf etwa 5500 Meter ist – in meinen Augen – nicht auf eine unzureichende Akklimatisation zurück zu führen. Auch der allgemeine körperliche Zustand war nicht ausschlaggebend. In so einem Gelände musst du ständig deinen inneren Schweinehund niederringen, dich plagen, schinden können. Das kann man nicht mit Pulsmesser und Uhr trainieren. Kommt dann noch Unerfahrenheit und Unsicherheit hinzu – etwa, dass der Abstand zwischen den aufsteigenden Teilnehmer immer größer wird –, spielt der Kopf schnell nicht mehr mit und dreht die Krafthähne zu. Der Entschluss des Teilnehmers, vorzeitig umzudrehen, ist aber ehrlich zu sich selbst und gegenüber den anderen gewesen. Das letzte Drittel des Aufstiegs zum Hochlager kostete mich sehr, sehr viel Kraft. Der Rucksack war zu schwer, ich bewegte mich längere Zeit an meiner Leistungsgrenze. Meine persönliche Nahrungsaufnahme war nicht mehr optimal. Abends hatten wir noch Funkkontakt mit dem Basislager. Die beiden Teilnehmer, die umgekehrt sind, waren wohlbehalten dort eingetroffen.


Llullaillaco-Hochlager (5900 m) – Einschnitt (6500 m) – Cumbre Llullaillaco (6739 m) – Hochlager (5900 m) – Llullaillaco-Basislager (4700 m), bergauf etwa 850 Hm, bergab 2050 Hm und 18 Kilometer, anfangs weglos durch Sand und Lavaschotter, ab Sattel Wegspuren, Abstieg wie Aufstieg, Camp im Sand über 4000 Meter hoch, erst nachmittags leichter Wind, Temperaturen 30 bis –13 Grad – steiler Lavaschotter, bei 6600 Meter ein hartgefrorenes Altschneefeld – Langsam nur kommt nach Sonnenaufgang Bewegung ins Lager, das Wetter ist gut; alle Teilnehmer beginnen mit dem Aufstieg, es geht einen steilen Geröllrücken hinauf; bei etwa 6200 Meter bleiben Manolo und Pablo zurück, nach einer Rast steigen sie vereinbarungsgemäß ab; Jose und ich queren nach links in eine steile Rinne, Juan umgeht einen riesigen Trabanten rechts; wir finden Kaktusholz, dann in einem Einschnitt des Grates auf etwa 6500 Meter ein Mauergeviert von den Inkas. Bei etwa 6600 Meter zieht aus der Richtung der Portezuelo Llullaillaco Norte ein hartes Schneefeld herauf, dort treffen wir auf die zwei Italiener aus dem Jeep – laut Alexander von Götz in „Traumberge Südamerikas“ hat es in der Neuzeit nicht mehr als vielleicht 50 Besteigungen gegeben! Ein letzter Aufschwung, am Ende noch ein paar Handgriffe am Fels und die drei Teilnehmer sind am Gipfel.

Wegen des groben Gerölls ist der Abstieg fast beschwerlicher als der Aufstieg. Am Hochlager packen wir die zurückgelassenen Zelte in den Rucksack; Juan geht voraus, Jose und ich machen ein kurzes Nickerchen und treffen abends gut eine Stunde später im Basislager ein; alle Teilnehmer freuen sich über den Gipfelerfolg und gratulieren. Pepe fragt mich spontan, „ob es nicht sinnvoller ist, wenn wir über den Paso de Sico nach San Pedro de Atacama radeln. Es will sowieso keiner mehr zum Cerro Galan, die geplante Route schaffen wir allein schon aus Zeitgründen nicht mehr! “ Ich stimme ihm zu.

Es war die bisher härteste Nacht meines Lebens. Ich habe kaum ein Auge zu getan. Erst war mir zu kalt, dann zu warm, ständig hatte ich das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Man döst ein. Genau in dem Moment, wo du meinst ein zu schlafen, schreckt der Körper hoch. Du schnappst zweimal nach Luft, glaubst ersticken zu müssen. Man reißt die Augen auf und sagt sich, „das kann nicht sein, hier oben kannst du noch nicht ersticken“. Dann döst du wieder ein, schreckst auf, hechelst zweimal, reißt die Augen auf und denkst, „wann wird es endlich hell?“ Zwölf Stunden lang mit nur zwei kleinen Pausen, wo ich aus dem Schlafsack und dem Zelt musste, um Wasser zu lassen. Nur mühsam komme ich bei Tagesanbruch aus dem Zelt. Mir ist nicht schlecht, ich habe kein Kopfweh, aber ich fühle mich wie gerädert, um Jahre gealtert. In meinem Kopf nur ein Gedanke: Zusammenpacken und nichts wie runter. Langsam krabbeln auch die anderen aus den Schlafsäcken. Ihre Bewegungen sagen mir, dass es ihnen nicht viel besser geht. Wir sprechen kaum. Ich bringe nur einen Bissen Harvest und zwei Schlucke Wasser runter. Ich rufe, „wir müssen los“, und ertappe mich dabei, wie ich den Rucksack für den Aufstieg packe. Irgendetwas, was ich nicht beschreiben kann, zieht mich nach oben. Meine Augen suchen nach der vermeintlich besten Route im steilen Lavageröll. Carlos fragt, „nimmst Du mich mit?“ „Ja“. Aber wohin denn überhaupt? Wollte ich nicht absteigen? Es ist komisch. Der Körper kann nicht. Der Kopf will nicht. „Du hast keine Chance, aber nutze sie“, schrie Reinhard Karl in den fauchenden Wind am Cerro Torre in Patagonien. Ich gehe los, bergauf. Nach zehn Minuten die erste Verschnaufpause. Die anderen kommen schon. Nach etwa 300 Höhenmetern geben Carlos und Manolo auf. Bei einem zeigen sich erste Anzeichen der Höhenkrankheit. Die Ursachenkette beginnt am Socompa, sein Körper hat sich von dem Stress nicht mehr erholt. Die Gründe für die Umkehr des anderen Teilnehmers sind mir nicht bekannt. Vielleicht wollte er den anderen nicht alleine zurücklassen. Vielleicht war der innere Schweinehund am heutigen Tage nicht zu besiegen. Er hat am Abend im Basecamp eingewendet, dass es für ihn besser gewesen wäre, wenn wir vor der Besteigung einen Ruhetag eingelegt hätten.

Meine Pausen werden immer länger, die Abstände immer kürzer. Ich stütze mein Körpergewicht auf einen Stock und schnaufe. Es dauert ewig, bis die Atemfrequenz wieder so niedrig ist, dass an ein Weitergehen zu denken ist. Am Einschnitt falle ich zurück. Ich weiß jetzt, dass ich rauf komme. Doch für die letzten 250 Höhenmeter muss ich mehr geben als ich habe. Eine halbe Stunde nach dem ersten Teilnehmer stehe ich am Gipfelgrat des heiligsten Berg der Inkas. Die zwei vor 500 Jahren erbauten Rundhütten nehme ich kaum wahr. Noch ein letzter verblockter Steilaufschwung. Ein aufgestellter Steinquader markiert den höchsten Punkt am Cumbre Llullaillaco. Zweimal ein Händedruck, kein Glücksgefühl überwältigt mich. Im Sitzen schnell ein Gipfelfoto. Obwohl der Llullaillaco alle benachbarten Berge fast eineinhalb Kilometer überragt, begeistert mich die Aussicht nicht. Im Kopf bin ich schon unterwegs nach Hause.

Der Abstieg gestaltet sich beschwerlich. Grobe, große Steine machen ein Abrutschen im Geröll unmöglich. So viele Pausen habe ich bergab noch nie benötigt. Erst ab 5500 Meter wird es sandiger, laufen die Beine rhythmischer. Am Beginn des Jeeptracks auf etwa 4900 Meter entdecke ich im Gegenhang zwei Menschen, wo keine sein können. Sehe eine Piste, wo keine ist. Finde unter einem Stein eine von einer roten Schleife zusammengehaltene Rolle aus Pergamentpapier. Sie verschwindet in meinem Rucksack. Das Basislager ist in der Weite nicht leicht zu finden. Die Sonne brennt vom Himmel. Beine baumeln unaufhaltsam über den Sand. Da, ein Teilnehmer kommt uns entgegen. Ich muss mich beherrschen, um nicht zu weinen. Alle gratulieren uns. Vor dem Zelt öffnet Michaela die Pergamentrolle. Das Papier zerbröselt an den Rändern. Ein spanischer Text erzählt von zwei Bergsteigern, die am Llullaillaco ihr Leben gelassen haben. Ich bin bestürzt, suche sofort nach einem würdigen Ort für diese Gedenkschrift eines Angehörigen.

Das Abendessen geht an mir vorbei. Als ich eine heiße Brühe machen will, streikt der Kocher. „Macht nichts, dann kann ich gleich in den Schlafsack kriechen“. Ein Fehler mit fatalen Folgen, ich habe heute außer einem Energieriegel und Wasser nichts zu mir genommen! Jeder will weiter, weg von diesem Berg, raus aus dieser Landschaft, die durch ihre grenzenlose Weite wie ein Gefängnis wirkt. Keiner wollte eine Pause, die einige Körper dringend gebraucht hätten. Keiner mehr sprach von unserem Plan, vom Cerro Galan, von der Laguna Verde am Nevado Ojos del Salado – alle waren schon unterwegs nach Hause. Der schnellste Weg dorthin führt über den Paso Sico nach San Pedro.


Llullaillaco-Basislager (4700 m) – Salina de Llullaillaco (3750 m), Fahrleistungen etwa 300 Hm und 35 Kilometer auf schlechten Pisten, Camp im Sand, kaum Schatten, abends Wind, Temperaturen 40 bis –15 Grad – Puna-Hochland um den Llullaillaco-Salzsee mit einer Süßwasserquelle und grünen Moosen, das Wasser ist sehr alkalisch und nicht genießbar – Der Jeep springt nicht an, die Batterie ist leer. Der Anlasser macht keinen Mucks. Abladen, Anschieben auf 4700 Meter Meereshöhe. Erster Versuch fehlgeschlagen, wir schieben den Toyota im Geröllsand auf eine kleine Kuppe. Zweiter Versuch fehlgeschlagen, ein letzter gelingt. Der Motor röhrt, als wäre nichts gewesen. Die Piste zur Salina de Llullaillaco ist sehr schlecht. Manchmal erkennt man gerade zwei Reifenspuren auf dem Puna-Boden. Um den Salzsee leben Vicunas. Die Piste schwindelt sich im ständigen Wechsel von Auf und Ab um das weiße Salzrund. Ich fahre nachmittags wegen Erschöpfung im Jeep mit. Schöner Lagerplatz an der Saline. Über allem wacht der Llullaillaco.

Die leere Autobatterie war bezeichnend für die herrschende Stimmung. Die physischen wie psychischen Reserven waren aufgebraucht. Die Kraft für eine Vorstellung, der Glaube an eine Idee fehlte. Eine gegenseitige Motivation, die bisher zumindest vereinzelt zu beobachten war, ist nicht mehr vorhanden gewesen.

Zum Frühstück habe ich wieder nur einen Bissen Harvest und Cafe runter bekommen. So hätte ich nicht los radeln dürfen. Beim Anschieben hat jeder alles gegeben. Auf der Höhe und in diesem Gelände ist das brutal. Der Motor des Autos verbrannte dann wieder Benzin, die Muskeln der Teilnehmer Kohlenhydrate, nur der Geist fand keine Nahrung mehr.

Die Abfahrt zur Salina de Llullaillaco spürte ich wie eine Auffahrt beim Alpencross. Nur habe ich hier in der Puna für die fast 1000 Höhenmeter bergab doppelt so lange gebraucht. Die karge Schönheit der Saline begeistert mich kaum noch. Nach ein paar Buckeln am Salzrand ist nichts mehr drin in meinem Tank. Die zurückgelegte Strecke hat auf dem Display meines GPS-Geräts gerade mal 5 Milimeter ausgemacht. 2 bis 3 Zentimeter wollte ich heute schaffen. Nur widerwillig lasse ich mich dazu überreden, im Begleitfahrzeug mitzufahren. Etwa 15 Kilometer weiter finden wir einen Lagerplatz. Nach dem Zeltaufbau liege ich mit Magenschmerzen im Sand. Pepe übernimmt ab jetzt die Aufgabe des Kochens. Wie sich herausstellt, kocht er sehr gut. Dies baut einige Teilnehmer auf. Da wir unsere geplante Route verkürzt haben, ist eine strenge Rationierung der Lebensmittel nicht mehr nötig.


Salina de Llullaillaco (3750 m) – Socompa-Piste (4100 m) – Aleman Muerto (4350 m) – Sierra Aracar (4000 m), Fahrleistungen etwa 800 Hm und 55 Kilometer auf schlechten Pisten, Camp im Sand über 4000 Meter, kaum Schatten, abends starker Wind, Temperaturen 41 bis – 5 Grad – grandioses Puna-Hochland mit sehr schlechten Pisten – Ich fahre im Jeep mit. An einer Pistenkreuzung herrschen Zweifel, wo es weitergeht. Wir finden den richtigen Weg zum Grab des Deutschen Karl Wilmer: „Aleman Muerto“ – „Beim Toten Deutschen“ liegt auf 4334 Meter Höhe in den Anden und ist umgeben von einer kalten Wüste. Bis zum Horizont dehnt sich die Landschaft aus Sand und Geröll, aus Salzseen und riesigen Vulkanen. Kein Baum, kein Haus, keine Straße. Aleman Muerto ist eine Raumstation, verloren in den Weiten der Puna-Hochebene. Es gab nur eine Möglichkeit, sie zu erreichen: mit dem Güterzug. Bei ihrem Aufstieg ins Gebirge überwindet die Diesellok eine Höhendifferenz von 4500 Metern – weshalb sie mitunter langsamer fährt als ein Fahrrad. Mit dem Tren al las Nubes, „dem Zug in die Wolken“ war auch der Deutsche Karl Wilmer in den dreißiger Jahren die Anden hinaufgefahren. Der Matrose hatte in Buenos Aires am Atlantik sein Schiff verpasst und wollte daher, während es Kap Hoorn umrundete, nach Antofagasta am Pazifik, um wieder zuzusteigen. Das Gleis endete damals 80 Kilometer vor der argentinisch-chilenischen Grenze. Karl Wilmer entschloss sich, zu Fuß weiter zu gehen, ortsunkundig auf über 4000 Meter Höhe, bei Temperaturen bis zu 30 Grad unter Null. Er schaffte nur zwei Dutzend Kilometer. Der Ort, an dem man seine Leiche fand, heißt seitdem Aleman Muerto. Heute traversiert ein Camino, eine Sandpiste entlang des Gleises des Tran al las Nubes den Andenhauptkamm am Paso Socompa und die Puna de Atacama beim „Toten Deutschen“ in Ost/West-Richtung. Der Bodenbelag der Piste kann für Fahrradfahrer nicht schlimmer sein: grobes Geröll wechselt mit tiefem Sand. Häufige Gegenanstiege zermürben. Das Haupt des Llullaillaco bestimmt immer noch den Horizont im Rücken, mehr als 90 Kilometer Luftlinie entfernt. Um sich einen Gegenanstieg zu ersparen, wählen die Teilnehmer einmal die Trasse der Socompa-Eisenbahn. Ein Schlauch platzt. Bei Sonnenuntergang schlagen wir unsere Zelte direkt neben der Socompa-Straße am Abhang zum Salar de Arizaro auf. Der Blick auf dieses Salzmeer ist atemberaubend. Makelloses Weiß reicht bis in das blendende Licht der untergehenden Sonne.

Mir war nicht schlecht, ich hatte keinen Durchfall, aber mein Magen schmerzte. Ich konnte kaum etwas essen, als ob ein Stein meine Speiseröhre sperrte. Jeep fahren war angesagt. Der Kopf will, aber der Körper kann nicht Rad fahren – eine schwere Minute in meinem Leben. An einer Pistenverzweigung sitzen einige Teilnehmer unbeholfen am Straßenrand. Pepe findet 500 Meter weiter im Osten ein Hinweisschild mit der Aufschrift „Socompa“. Das ist zweideutig, hilft uns nicht viel weiter. Führt diese Piste zur internationalen Socampa-Passstraße, wo es links Richtung Osten zum Socompa geht und rechts unser Weiterweg nach Caipe führt oder haben wir diese bereits erreicht? Eine Positionsbestimmung per GPS scheidet aus, da es keine genauen Landkarten gibt. „Joe, wohin?“ Ich fahre mit dem Jeep einen Kilometer gen Westen bis zu einem Pflock am linken Saum der Piste. Das Holz hat die Form einer Schwelle für Eisenbahnschienen. Zahlen sind herausgehobelt, markieren Distanzen. So ein Wegzeichen habe ich schon an der Laguna Socompa gesehen. Wir sind auf dem Socompa-Camino, müssen also an der Verzweigung rechts weiter. Nach dem Mittagessen, zwei Scheiben Brot und ein Stück Käse oder eine Büchse Thunfisch, gehe ich zu dem verbeulten Socompa-Hinweisschild zurück, von dem mir der Teilnehmer erzählt hat. An der gegenüberliegenden Straßenseite entdecke ich zwei große, aneinandergelegte Steine, auf die mit roter Farbe ein Pfeil und das Wort „Caipe“ gepinselt wurde! Wir befinden uns auf dem richtigen Weg.

Das Grab von Karl Wilmer, für mich das Expeditionsziel, habe ich nicht aus eigener Kraft erreicht. 45 der 450 Kilometer vom Pazifik hat der Fuß auf einem Gaspedal mein Tempo dorthin bestimmt, habe ich die Puna durch die Federung des Jeeps nur entschärft gespürt. Der Deutsche hatte damals keine Chance. Die enorme Höhenstrahlung und gnadenlos schlechte Pisten zehren an der Moral, saugen Lebenssäfte. Die Reifenpanne war provoziert, ein Leichtschlauch hat in diesem Gelände nichts zu suchen. Auf einem längeren Abschnitt am abschüssigen Berghang war eine Fahrspur der Piste verschüttet. Ich traute mich nicht den Jeep darüber zu lenken. Pablo meisterte die Passage ohne Schwierigkeiten. Bei Dämmerung schlagen wir unser Lager am Straßenrand auf. Ein Zelt fliegt davon, kann aber wieder eingefangen werden. Soweit ich das vom Autositz beurteilen kann, war das eine der härtesten Radetappen.


Sierra Aracar (4000 m) – Caipe (3500 m) – Salar Arizaro (3400 m) – Tolar Grande (3500 m), Fahrleistungen etwa 200 Hm und 75 Kilometer auf schlechten Pisten, Übernachtung im Refugio Franco in der Ortschaft Tolar Grande, kaum Schatten, nachmittags Wind, Temperaturen 42 bis – 4 Grad – grandioses Puna-Hochland mit sehr schlechten Pisten über ein riesiges Meer aus Salz – Etwa die Hälfte der Strecke fahre ich den Jeep, denn Michaela und Pablo. Betonhartes Wellblech wechselt mit sandigen Pistenabschnitten. Carlos Gepäckträger bricht. Er hat keinen Tubus montiert. Immer mehr Gepäck wird auf den Jeep geladen, weil einige Teilnehmer immer noch nicht wissen wollen, wie man den Rucksack vernünftig am Gepäckträger befestigt. Nach mehr als 550 Kilometern das erste Dorf mit einem kleinen Laden, einer Hosteria mit Betten und Duschen, einem kleinen Gemeindeamt mit Telefonzelle und einer Station der Socompa-Eisenbahn. Wir haben keine argentinische Pesos und die Frau im Laden nimmt Dollars nur mit einem Kurs von 1 zu 1. Ein einheimisches Mütterchen gibt uns für Dollars dreimal so viele Pesos. Doch die sind schnell für Cola, Bier und Wein verbraucht. Abends Diskussionen, ob Ruhetag oder nicht. Es kommt die Idee auf, mit der Eisenbahn zur Sico-Passstraße zu fahren. Morgen soll ein Zug vom Socompa kommen.

Nachts wache ich auf, der „Tren de las Nubes“ donnert, was den Lärm angeht, schleicht, was die Geschwindigkeit betrifft gen Socompa bergwärts. Anderntags fahre ich wieder den Jeep, alle anderen radeln. Michaela fährt ohne Radhose mit meinem viel zu großen Bike. Nach etwa dreißig Kilometern ist das Sitzfleisch wund. Ich fühle mich eigentlich recht gut und setze mich wieder auf mein Rad. Dazu bestand keine Notwendigkeit, das Fahrrad hätte genauso gut mit dem Jeep transportiert werden können. Obwohl meine Ernährung in den vergangenen beiden Tagen alles andere als optimal war, läuft die Maschine. Mittags zwei Scheiben Brot und eine Büchse Thunfisch. Schier endlos zeichnet die Piste einen geraden Strich auf den Boden des Salzmeers. Die am Horizont flimmernden Berge kommen nur langsam näher. Nach etwa vierzig Kilometer ist mein Körper wieder leer gefahren. Ich liege am Straßenrand und versuche, einen Energieriegel runter zu schlucken. Mein Magen wehrt sich. Nach dem GPS-Gerät kann es bis Tolar Grande nicht mehr weit sein. Bis auf Carlos sind alle schon voraus geradelt. Irgendwie schaffe ich die letzten fünf Kilometer dann doch noch. In dem Nest wartet eine Hütte mit Betten und Duschen auf uns – dann muss es auch Bier geben. Ich komme mir vor wie ein leeres Kamel, will mich nur noch hinlegen und sage spontan zu zwei Teilnehmern, „morgen bleiben wir auch noch hier, Ruhetag!“ Miguel und Manolo entgegnen sofort, „das müssen wir erst mal gemeinsam besprechen, was sollen wir hier?“ Nach einer langen Diskussion beschließen wir, einen Rasttag einzulegen. Ich habe das Gefühl, wir reden aneinander vorbei. Ich kann den Gedankengängen einzelner nicht mehr folgen. Unsere Körper sind ausgelaugt, trotzdem wollen einige Teilnehmer morgen weiter radeln. Wir haben Zeit und mehr Annehmlichkeiten, als wir brauchen. Jeder hat eigentlich nur noch das Ziel, mit dem Rad San Pedro zu erreichen. Was spricht da gegen einen Ruhetag? Dann wird der Plan gefasst, morgen mit der Socompa-Eisenbahn bis zur Sico-Passstraße zu fahren. Mir ist das egal, ich gehöre jetzt nicht mehr dazu, weil ich Jeep gefahren bin. Nachvollziehen kann ich diesen Entschluss allerdings nicht: Kein Ruhetag, sondern gleich weiter, aber dann mit der Eisenbahn. Ich dusche kalt, weil ich die warme nicht finde. Nach einem Bier gehe ich früh zu Bett. Es geht mir nicht gut. Heute schon auf das Fahrrad zu steigen, war ein riesiger Fehler.


Tolar Grande (3500 m) – wir kommen nicht weiter! Jeep mit allen Fahrrädern und Expeditionsausrüstung am Vormittag be- und am Nachmittag wieder entladen. Da die Socompa-Bahn explosives Gas geladen hat, nimmt der Zugführer keine Passagiere mit.

Ich fühle mich den ganzen Tag schwach. Immer wieder muss ich mich wegen der Magenschmerzen hinlegen. Nachmittags wanke ich zum Bahnhof. Immer wieder muss ich stehen bleiben. Die anderen Teilnehmer warten auf den Zug. „So jung und schon ein Magengeschwür“, höre ich noch. Um die Ecke etwas abseits liege ich auf dem Sandboden. Meine Augen tränen vor Schmerz. Ich halte es nicht mehr aus, bitte Pepe – er ist Arzt – mal zu schauen. Er tastet mich vorsichtig ab – meint, es besteht keine Gefahr, solange kein Blut im Stuhl ist. „Der Oberbauch ist beleidigt, der Magen muss sich wieder beruhigen. Kein Zucker, kein Kaffee, keine Zigaretten, nur Tee und Weißbrot oder Kekse.“ Er gibt mir ein starkes Schmerzmittel. Als es wirkt, fährt mich Michaela zur Unterkunft. Mit leichtem Fieber lege ich mich hin. Später höre ich die anderen kommen.


Tolar Grande (3500 m) – 4100 Meter – 3800 Meter – Siete Curvas (3900 m) – Salar de Pocitos (3650 m) – Pocitos (3800 m), Fahrleistungen etwa 900 Hm und 85 Kilometer auf Pisten, Camp im Sand, wenig Schatten, nachmittags Wind, Temperaturen 39 bis 0 Grad – Puna-Hochland mit grandiosen Canons aus reinem Vulkangestein – Michaela und ich fahren im Jeep, in Pocitos gibt es einen kleinen Laden, aber keine Unterkunft. Wir schlagen die Zelte etwa einen Kilometer hinter diesem unwirtlichen Ort am Straßenrand auf.

Nur mit Schmerzmittel kann ich in den Jeep steigen. Ab Tolar Grande führt die ursprünglich geplante Route Richtung Süden zum Cerro Galan. Wir fahren Richtung Osten. Kein Wort wird darüber verloren. Alle wollen raus aus der Puna. Landschaftlich ist die Fahrt durch die Canons „Siete Curvas“ sehr abwechslungsreich, oft sogar aufregend schlängelt sich die Piste durch wilde Formationen aus Vulkangestein. Soweit ich das aus dem Auto heraus beurteilen kann, ist der Zustand der Pisten wesentlich besser als an den vergangenen Tourentagen. Am späten Nachmittag erreichen wir das trostlose Minendorf Pocitos. Die Strahlungshitze ist enorm. Alle Teilnehmer sitzen im Schatten einer Hauswand und weilen der Dinge, warten bis etwas geschieht. Es gibt keine Unterkunft und der Ladenverkäufer nimmt nur argentinische Pesos. So fahren wir weiter. Wir haben ja auch alles, was wir brauchen. Abends schreibt Pepe eine Einkaufsliste, was an Lebensmitteln gewünscht und benötigt wird. Morgen fährt der Jeep wie ursprünglich geplant nach San Antonio de los Cobres, um die Proviantreserven aufzufüllen und Treibstoff zu tanken. Der von der Abendsonne orangegold gefärbte Gipfelschnee des über 6000 Meter hohen Cerro Quironcollo blickt auf unseren Lagerplatz herab – „was treiben die da?“


Pocitos (3800 m) – 4050 Meter – Cauchari an der Sico-Passstraße (3900 m) – 4050 Meter – Salar del Rincon (3950 m), Fahrleistungen etwa 450 Hm und 40 Kilometer auf teils schlechten Pisten, Camp im Sand auf fast 4000 Meter, wenig Schatten, nachmittags Wind, Temperaturen 40 bis 0 Grad – ödes Puna-Hochland – Während Michaela und ich mit dem Jeep vorausfahren und über den 4560 Meter hohen Alto Chorillo San Antonio de los Cobres erreichen, radeln die anderen Teilnehmer nach Cauchari, wo wir uns wieder treffen wollen. Cauchari ist ein ehemaliger Carabinero-Posten an der Sico-Straße, knapp 20 Kilometer von Pocitos entfernt. Heute sorgt nur noch der Wind für Bewegung in den verfallenen Gemäuern. Nach knapp 150 Kilometern und 2000 Höhenmetern mit dem Jeep auf von Trucks gequälten Pisten erreichen Michaela und ich am frühen Nachmittag Cauchari. Der Jeep ist vollgetankt, wir haben allerdings nicht alle gewünschten Lebensmittel bekommen. Einige Teilnehmer meckern. Nach rund 20 weiteren Kilometern auf dem abschnittsweise sehr sandigen Sico-Camino wird das Lager über dem Salar del Rincon errichtet. Abends hält ein Toyota mit deutschem Kennzeichen. Pablo kennt den Fahrer. Er spendiert zwei Flaschen Wein.


Salar del Rincon (3950 m) – 3750 Meter – Carabineros Argentina (3825m) – Paso Sico (4092 m) – 4450 Meter – Salar Laco (4300 m), Fahrleistungen etwa 800 Hm und 40 Kilometer auf schlechten Pisten, Camp im Sand auf über 4000 Meter, wenig Schatten, nachmittags Wind, Temperaturen 39 bis –5 Grad – ödes Puna-Hochland, gegen Abend wird die Landschaft lebendiger, weil ihr die monotone Weitläufigkeit durch nahe Berge, Täler und Gräben genommen wird – Pablo und ich fahren im Jeep. Alle Landkarten sind falsch. Das GPS-Gerät malt unseren Track abseits der verzeichneten Routen. Vor ein paar Jahren noch führte der Hauptweg über Catua zum Sico. Bei den argentinischen Grenzern treffen wir zwei Tourenbiker aus der Schweiz. Der für die Einreise erforderliche Papierkram dauert. Die diensthabenden Carabineros glauben uns nicht, dass wir auf dem Llullaillaco waren. Die Schweizer bleiben noch eine Nacht an der Grenzstation. Sie haben nur wenig Proviant. Nach der Grenze fährt auch Michaela im Jeep mit. Ein riesiges Schild, das wie auf unseren Autobahnen über die Piste reicht, markiert die Passhöhe des 4092 Meter hohen Sico und zugleich die argentinisch-chilenische Grenze, gut 10 Kilometer nach den Carabineros. Die Piste führt anschließend weiter bergauf. Erst bei 4450 Meter Höhe hat die Bergfahrt vorerst ein Ende. Einige Teilnehmer müssen schieben, alle scheinen mit ihren Kräften am Ende zu sein. Wir campen am Straßenrand etwa einen Kilometer über dem Boden des Salar Laco und zwei Kilometer vor den chilenischen Carabineros am Gegenhang. Nach Tagen mit Keksen, Weißbrot und Herbatee esse ich heute Abend wieder eine große Portion Nudeln mit Tomatensoße.

Jeder hat damit gerechnet, dass es nach dem Paso de Sico mehr oder weniger bergab nach San Pedro geht. Doch der eigentliche Pass ist meistens nicht der höchste Punkt eines Andenübergangs: der Camino des Sico beginnt auf der argentinischen Seite in Salta, 1187 Meter hoch, folgt einem Flusstal bis zur Minenstadt San Antonio de los Cobres, schraubt sich auf den Alto Chorillo, 4560 Meter, erreicht bei der Ebene von Olacapato einen vorläufigen Tiefpunkt mit etwa 3800 Metern, passiert am Salar del Rincon einen Kamm mit 4050 Meter Höhe ehe der letzte Anstieg zur 4092 Meter hohen Passhöhe bei 3750 Metern beginnt. Auf der chilenischen Seite ist das Profil kaum anders. Nach der Grenze steigt die Piste bis auf etwa 4450 Meter, schlängelt sich zum Salar Laco auf 4250 Meter hinab, überwindet dann einen unbenannten Kamm mit 4550 Meter Höhe mit einer längeren Abfahrt zum Salar de Talar, 3950 Meter hoch. Bis zur Laguna Meniques, nach der erst die lange Abfahrt nach San Pedro, 2375 Meter hoch, folgt, verläuft die Straße auf einem schwach ausgeprägten Rücken mit zwei Buckeln um die 4100 Meter hoch. Eine Woche später bin ich mit den Jeep die Westrampe des Paso de Guatiquina zur Laguna Lejia hochgefahren – die Piste war brutal, der Sico im Vergleich dazu eine glatte Autobahn. Den Sico sind schon viele Biker gefahren (siehe etwa: „Abenteuer Anden“ von Joachim Held, erschienen 2003 im Reise-Know-How-Verlag, der Typ war in den Anden 10 000 Kilometer mit dem Trekking-Rad unterwegs) – ohne die Annehmlichkeiten eines Begleitfahrzeuges.


Salar Laco (4300 m) – 4250 Meter – SAG Chile (4300 m, Carabineros) – 4550 Meter – Sierra Cosor (3950 m) Fahrleistungen etwa 500 Hm und 45 Kilometer auf schlechten Pisten, Camp im Sand auf fast 4000 Meter, wenig Schatten, nachmittags starker Wind, Temperaturen 37 bis -9 Grad – Anden-Hochland mit farbenprächtigem Vulkangestein, Salz schimmert wie Schnee auf den fast 6000 Meter hohen Bergen, dazwischen immer wieder kleine Salzseen – Michaela und Pablo fahren im Jeep zur chilenischen Grenzstation. Unser Auto wird nach frischen Lebensmitteln durchsucht. Ein Stück Käse müssen wir an Ort und Stelle aufessen. Auch die zum Bau unserer Kochstelle gesammelten Holzschwellen bleiben zurück. Die Auto- und Fahrradreifen, ebenso unsere Schuhsohlen werden desinfiziert. Dann geht der Schlagbaum auf. Auf der Anhöhe nach der Grenzstation steige auch ich wieder in den Jeep. Bei der Mittagspause findet Pepe ein altes Keilstück der Inkas. Nachmittags bekommt Juan Durchfall, beisst sich aber bis zum Lagerplatz durch. Miguel muss mit dem Jeep eingefangen werden – er ist zu weit voraus gefahren. Füchse beobachten unser Lagerleben am Fuße des knapp 6000 Meter hohen Cerro Miniques. Herrliches Abendlicht – ausgelassene Stimmung. Das Essen schmeckt wieder, mein Magen rumort nicht mehr, die Magenschleimhautentzündung ist abgeklungen, morgen bike ich.


Sierra Cosor (3950 m) – 4125 Meter – Laguna Miscanti (4050 m) – 4100 Meter – Socaire (3350 m) – Toconao (2500 m) – San Pedro de Atacama (2375 m) Fahrleistungen etwa 400 Hm und 60 Kilometer auf Pisten und 75 Kilometer auf Teer, Übernachtung auf Campingplatz, wenig Schatten, nachmittags leichter Wind, Temperaturen 40 bis –7 Grad – die Atacama-Wüste mit dem riesigen Salar umgeben von formschönen, fast 6000 Meter hohen Vulkanen – Michaela und anfangs auch Pablo fahren im Jeep. Endlich geht es bergab. Nur gelegentlich mal ein kurzer Anstieg oder ein langes, sandiges Flachstück. Carlos platzt der Reifen. Mittags erreichen wir die Ortschaft Socaire. Nach einer ausgiebigen Pause geht es auf Asphalt weiter bergab. Nachmittags sind wir in Toconao, bis San Pedro sind es noch 35 Kilometer. Die Gruppe teilt sich. Jose, Miguel, Pepe, Juan und Manolo übernachten unter Palmen am Straßenrand im Llano Vilama. Michaela, Pablo und ich etwa 20 Kilometer weiter auf einem Campingplatz in der Oase San Pedro, dem Ziel unserer Exkursion. Ich habe Hunger, bin müde und freue mich auf ein Bier. Vom Zollbeamten bekommen wir gleich einen guten Tipp für einen Campingplatz: Thaka Thaka (zu deutsch Fußballkicker), Zeltaufbauen, endlich mal wieder duschen und ab in die Kneipe, es ist kurz nach acht – Ensalada Cobres, Pizza Chilena und Cerveza bei Indio-Lifemusik um ein Lagerfeuer. Endlich kann man mal sitzen bleiben. Heute müssen wir nicht wegen dem kalten Wind mit den Hühnern ins Bett. Es war der schönste Abend.


Meine Ausrüstung:


Bike: Bergwerk Mercury Rohloff - www.bergwerk-bikes.de

Schaltung: Rohloff Speedhub 500/14 - www.rohloff.de

Kette: Rohloff - www.rohloff.de

Bremsen: Magura-Disc Louise 2004 - www.magura.com

Gabel: Magura Ronin 80 mm - www.magura.com

Reifen: Schwalbe Marathon XR 26 x 2,25 Double Defense - www.schwalbe.com

Gepäckträger: Tubus - www.tubus.net

Tachometer: Naviion - www.naviion.com

GPS: Garmin etrex Vista - www.garmin.de


Schuhe: Rada La Sportiva Trango Plus - www.rada.ch

Rucksack: Karrimor Alpiniste 50-70 Liter und Mammut Extreme 35 Liter - www.mammut.ch

Hose: Northface Scalopetts Expeditions Systems - www.thenorceface.com

Jacke: Northface Expeditions Systems - www.thenorceface.com

Faserpelz: Northface Polartec 300 Expeditions Systems - www.thenorceface.com


Zelt: Northface Tadpole - www.thenorceface.com

Schlafsack: Northface Superlight - www.thenorceface.com

Benzinkocher: MSR Wisperlight und Primus


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